Die Gesangsgruppe der Mosbacher Donauschwaben auf großer Fahrt in das ungarische Partnerkomitat des Neckar-Odenwald-Kreises
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Der Chor der Donauschwaben unter der Leitung von Franz Gräff auf großer Fahrt in das westungarische Komitat Vas (Eisenburg), mit dem der Neckar-Odenwald-Kreis seit 20 Jahren eine offizielle Kreispartnerschaft unterhält. Unser Bild zeigt die Gesangsgruppe nach der musikalischen Gestaltung des Hochamts in der Stadtkirche von Szentgotthard zusammen mit den Bürgermeistern Gabor Huszar und Michael Keilbach, dem Stadtpfarrer von Szentgotthard, der Vorsitzenden des Frauenchors Magdolna Unger, dem Vorsitzenden der Donauschwaben Anton Kindtner, seiner Stellvertreterin Sabine Kreß und Landrat Dr. Achim Brötel. (Foto: privat)
Szentgotthard/Mosbach. (ab) Im November 2015 hatten sie bei einem Liederabend in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle in Buchen-Waldhausen gemeinsam die Menschen begeistert, obwohl sie sich damals noch gar nicht näher kannten. Die Rede ist vom Frauenchor der Deutschen Selbstverwaltung aus Raabfidisch, einem Stadtteil der westungarischen Stadt Szentgotthard, die seit mehr als zeh Jahren eine sehr lebendige Städtepartnerschaft mit Walldürn unterhält, und der Gesangsgruppe der Landsmannschaft der Donauschwaben aus Mosbach. Landrat Dr. Achim Brötel hatte den Kontakt seinerzeit vermittelt.
Jetzt gab es ein Wiedersehen bei Freunden: Insgesamt 48 Personen aus Mosbach und Umgebung, darunter auch Landrat Dr. Brötel, Mosbachs Bürgermeister Michael Keilbach und Anton Kindtner als Vorsitzender der Donauschwaben, machten sich nämlich gemeinsam mit der Gesangsgruppe auf zu einem Gegenbesuch, der dem gesamten Komitat Vas (Eisenburg) galt.
Zwischen dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Komitat Vas besteht inzwischen auch schon seit 20 Jahren eine Kreispartnerschaft, die zu einem regen gegenseitigen Austausch geführt hat. Erst vor wenigen Tagen war deshalb etwa auch eine Delegation des Naturparks Örszeg in Neckargerach zu Gast.
Im Mittelpunkt der jetzigen Begegnung stand ein gemeinsamer Abend mit dem Frauenchor aus Raabfidisch, der als einziger in der gesamten Region noch die Tradition des alten Liedguts in hienzischem Dialekt pflegt. Die Gastgeberinnen ließen es sich dabei nicht nehmen, die Gesangsgruppe der Donauschwaben mit einem bunten Strauß ihrer unverwechselbaren Lieder zu begrüßen.
Bürgermeister Gabor Huszar hieß die Gäste anschließend ganz offiziell im Namen der Stadt Szentgotthard willkommen. Musikalisch revanchierte sich der Chor der Donauschwaben unter der Leitung von Franz Gräff mit einem Querschnitt seines aktuellen Programms. Einmal mehr wurde dabei schnell deutlich, dass Musik und Gesang ganz einfach verbinden. So wurde der Abend für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Um aber auch sonst möglichst viel von Land und Leuten zu erfahren, standen zudem Stadtführungen in der Komitatshauptstadt Szombathely (Steinamanger) und in der mittelalterlichen Stadt Köszeg (Güns) auf dem Programm, die insbesondere in der Zeit der Türken-Kriege, aber wegen ihrer Grenzlage auch sonst auf eine besonders wechselvolle Geschichte zurückblicken kann, die überall reichhaltige Spuren hinterlassen hat. Besichtigt wurde zudem das historische Nádasdy-Schloss in Sárvár, das zuletzt im Besitz des bayerischen Königshauses der Wittelsbacher gestanden war.
Zweifelsohne der emotionale Höhepunkt der gesamten Fahrt war allerdings die musikalische Gestaltung des sonntäglichen Hochamts in der vollbesetzten Stadtkirche von Szentgotthard. Hierfür hatte die in ihrer typischen Tracht auftretende Gesangsgruppe der Donauschwaben eigens ein besonderes Programm einstudiert, das von den vielen Besucherinnen und Besuchern mit begeistertem Applaus quittiert wurde und dem sich deshalb auch noch ein spontanes Ständchen vor der Kirche anschloss.
Am Abschlussabend gaben sich dann sogar noch der Komitatspräsident Lászlo Majthényi und sein Vizepräsident Ferenc Marton die Ehre, die Mosbacher persönlich zu begrüßen. Präsident Majthényi und Landrat Dr. Brötel bekräftigten dabei in ihren Ansprachen den festen Willen, den gegenseitigen Austausch auch künftig auf möglichst vielen Gebieten fortzusetzen.
Dass die legendäre ungarische Gastfreundschaft auch durch den Magen geht, werden die Fahrtteilnehmer sicher ebenfalls in bleibender Erinnerung behalten. Jedenfalls steht außer Frage, dass sich die Stadt Szentgotthard und das gesamte Komitat Vas einmal mehr von ihrer besten Seite gezeigt haben. Vorsitzender Anton Kindtner, Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Michael Keilbach waren sich deshalb auch mit allen anderen einig, dass die in der gemeinsamen Begegnung vertiefte Freundschaft auch künftig weiter ausgebaut werden soll, um das europäische Haus mit Leben zu erfüllen. Dass deshalb erneut eine Gegeneinladung an den Frauenchor aus Raabfidisch zu einem Besuch in Mosbach ausgesprochen wurde und man sich im kommenden Jahr auch beim Blumen- und Lichterfest in Walldürn wieder treffen will, versteht sich von selbst.